Studie zeigt, jeder dritte Österreicher leidet unter negativen Auswirkungen auf sein Privatleben durch den Beruf.

Bei den Millennials sind es sogar fast die Hälfte aller befragten mit ihrer Work-Life Balance unzufrieden und jeder Fünfte ist sogar unglücklich. Grundsätzlich sind 61% der befragten insgesamt zufrieden, doch die Teilergebnisse, zeigen einige beunruhigende Ergebnisse.

Jeder Sechste ist unzufrieden mit der eigenen Work-Life-Balance und ein Drittel der Befragten stellt teilweise ernsthafte Auswirkungen auf das eigene Wohlbefinden und seine Gesundheit fest.

Das ist jeder dritte Österreicher und somit eine Größe, wo dringend darauf reagiert werden soll. Die wichtigsten Hauptgründe für dafür sind:

      • 62% gaben an, zu wenig Zeit für sich selbst zu haben.
      • 38% haben nicht genug Zeit für Freunde und Familie
      • 38% leiden an stressbezogenen Symptomen wie Schlaflosigkeit oder Panikattacken.
      • 31% wurden körperlichen Beschwerden diagnostiziert (Rückenprobleme, Migräne, usw.).
      • jedem Fünften liegt eine Diagnose über psychische Probleme wie Burnout oder Depressionen vor.

Der Begriff Work-Life Balance ist in aller Munde und beschreibt die Fähigkeit, Berufs- und Privatleben so zu vereinbaren, dass keines der beiden vernachlässigt wird, ohne selbst zu viel Stress ausgesetzt zu sein.
Wobei mir dieser Begriff nicht sehr gefällt, weil er so eine strikte Trennung zieht. Wenn wir in unserem Beruf das tun können, wo unsere Leidenschaft liegt uns so arbeiten können, wie es unserem Naturell entspricht, fühlt sich diese Grenze nicht so hart an und man ist weniger gefährdet von den oben beschriebenen Symptomen betroffen zu sein.

Die Studie, die im Auftrag von OnePoll und dem Büroausstatter Viking durgeführt wurde und bei der 1.000 ArbeitnehmerInnen in Österreich befragt wurden, liefert aber noch viele weiter spannende Erkenntnisse.

ArbeitnehmerInnen zwischen 35 und 44 sind am glücklichsten. 64% sind grundsätzlich zufrieden. Ganz anders sieht es bei den Millennials aus. Nur jeder Zweite (52%) ist zufrieden, und sogar mehr als jeder Fünfte ist unglücklich (22%). Gerade hier sind Unternehmen gefragt genau zu zuhören und ihre MitarbeiterInnnen aktiv zu befragen wie es ihnen geht und Verbesserungsvorschläge zu sammeln.

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Wie sieht die Verteilung in Österreich aus?

Überdurchschnittlich unglücklich waren die Befragten in Wien mit 59% Zufriedenheit und 19% Unzufriedenheit. Nicht ganz so unzufrieden sind die Salzburger (17%), allerdings gaben hier mit nur 55% die wenigsten Befragten an, glücklich zu sein. Am glücklichsten schnitten die  Tirol ab, hier gaben zwei Drittel der Umfrageteilnehmer an zufrieden zu sein und nur knapp jeder Siebte (14%) hat Probleme Berufs- und Privatleben unter einen Hut zu bringen.

Unterschiede zwischen Frauen und Männer

Bei der Zufriedenheit gab es keine Unterschiede, jedoch gestanden mehr Frauen (18,9%) als Männer (13%) ihre Unzufriedenheit ein.

Gibt es Unterschiede nach Hierarchieebene?

Normalerweise würde man davon ausgehen, dass leitende Angestellte unter größerem Druck und Stress stehen, doch die Ergebnisse zeigen, dass 81% der leitende Angestellte Zufriedenheit äußerten und 70% der Unternehmenseigentümer. Bei den Nachwuchskräften waren das nur erschreckende 49%

Ursachen Arbeitszeit und Überstunden

Bei der Erhebung der Ursachen spielen Arbeitszeiten und Überstunden eine klare Rolle in der Umfrage. Je mehr Stunden pro Woche gearbeitet wird, desto unzufriedener waren die Befragten.

Überraschend ist sicher auch, dass 6 von 10 österreichischen ArbeitnehmerInnen regelmäßig unbezahlte Überstunden leisten und daraus konnten folgende Ergebnisse abgeleitet werden:

      • 63% der Berufstätigen ohne unbezahlte Überstunden sind zufrieden mit ihrem Arbeits- und Privatleben
      • Bei zwischen 20 und 30 unbezahlten Überstunden im Monat sinkt die Zufriedenheit auf 56%
      • Regelmäßige Überstunden von mehr als 30 pro Monat senken die Zufriedenheit auf knapp 48%
      • Wer mehr als 20 unbezahlte Überstunden pro Monat leistet, leidet 30% häufiger an negativen Auswirkungen wie Burnout oder Migräne als Kollegen ohne Überstunden

Mögliche Lösungen

Als ein am wichtigsten Faktor für eine gute Work-Life Balance gaben 48%, die Option flexibler Arbeitszeiten an.

Ganz oben steht auch eine positive Unternehmenskultur. 39% wünschen sich eine Kultur wo kein Druck besteht Überstunden zu machen. Weiters wollen 33% der ArbeitnehmerInnen von ihren Arbeitgebern ermutigt werden, ihre volle Mittagspause auszunutzen und ihre Urlaubstage auszuschöpfen. Vor allem den Millennials sind die Aspekte der positiven Unternehmenskultur (43%) und die Ermutigung zur Auszeit (43%) wichtig. Momentan kann man diese Kultur nur in einem Viertel der Unternehmen finden (26%), und sogar nur jeder Fünfte Arbeitgeber (21%) ermutigt seine Mitarbeiter zur regelmäßigen Auszeit.

Eine weitere, noch nicht sehr verbreitete, Lösung, wünschen sich 31%. Sie würden zusätzliche Urlaubstage mit dem eigenen Gehalt kaufen, jedoch nur jeder Neunte Betrieb bietet das an. Ich denke das sagt einiges über die Situation und wie stark und ernstzunehmend der Wunsch nach geregelten Arbeitszeiten, ohne Überstunden und mehr Flexibilität ist. Diese Studie besteigt auf ein Neues, was ich immer wieder Unternehmerkollegen versuche zu erklären. Es ist die Pflicht eines jeden Unternehmens aktiv nachzufragen, wie es den MitarbeiterInnen geht und konstant an der Entwicklung einer positiven Unternehmenskultur zu arbeiten.

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Fazit

Die aktuell vorherrschende Situation ist langfristig ebenso eine wirtschaftliche Bedrohung für Unternehmen, die sich nicht flexibel zeigen und entwickeln wollen. Wenn man bedenkt, dass fast in jeder Branche händeringend nach Fachkräften gesucht wird und auf der anderen Seite die Hälfte aller Millennials schon mit ihrer Work-Life Balance unzufrieden sind, wird es wohl gravierende Änderungen brauchen, um in den nächsten Jahren noch motivierte Mitarbeiter zu finden, geschweige von den Krankenstandskosten, Kosten der höheren Fluktuation usw.

Es gibt schon viele tolle Beispiele von Unternehmen die erkannt haben, dass es sich lohnt in die Entwicklung ihrer Unternehmenskultur zu investieren. Das kostet zu Beginn natürlich mehr Geld, aber langfristig entsteht eine win-win-win Situation zwischen MitarbeiterInnen, Kunden und Unternehmen.

Über DOODs

Unser Ziel ist es, so viele Unternehmen wie möglichen zu unterstützen, eine positive Unternehmenskultur, geprägt von Anerkennung und Wertschätzung zu entwickeln. Eine Kultur wo jeder seine individuellen Stärken ausleben und sich als wichtiger und mitgestaltenden Teil eines großen Ganzen sehen kann und somit zur Höchstform aufläuft und dabei glücklicher und motivierter ist als je zuvor.

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